5. Basiskompetenzen

„Gib einem kleinen Kind einen dürren Ast. Es wird mit seiner Phantasie Rosen daraus sprießen lassen.“ Jean Paul

Hier und bei Punkt 6 Bildungs- und Erziehungsbereiche verweisen wir auf den Inhalt der Punkte „Ziele des Kindergartens“, „Basiskompetenzen“, „Basiskompetenzen und die verschiedenen Lernbereiche“ und „Bildungs- und Erziehungsbereiche“ in der Konzeption des Hauskindergartens St. Hedwig. Durch die Waldpädagogik ergeben sich Unterschiede der Umsetzung der oben genannten Punkte:

5.1 Personale Kompetenzen

Persönlichkeitsbildungtägliche Erlebnisse im Waldalltag
Selbstwertgefühl, Selbstwahrnehmung, Selbstwirksamkeit, Ausdauer, Physische Kompetenzen, Neugierde, MotivationMeistern des Vormittages mit Wanderungen und unterschiedlichen Wetterverhältnissen in der Natur, selbst gewählte Abenteuer / Wege / Entdeckungen
Selbstständigkeittägliches An- und Ausziehen, Verantwortung übernehmen für den eigenen Waldrucksack
EmotionalitätEinlassen auf die unterschiedlichsten Naturgewalten, äußere Umstände und Jahreszeiten mit Unterstützung der Erzieherinnen
Phantasie und KreativitätSpiel mit der Natur ohne vorgefertigte Materialien

 

5.2 Soziale Kompetenzen

Kooperation, Zusammengehörigkeit, Solidarität, Hilfsbereitschaftgemeinsam Baumstämme transportieren, tägliche gemeinsame Brotzeit, gegenseitiges Aufpassen bei Wanderungen etc.
 WertehaltungRücksicht und Verantwortung für die Natur „Wir sind Gast im Wald“, Normen und Regeln einhalten z.B. in Hör- und Sichtweite bleiben
Kommunikation, Empathie, Erleben von DemokratieKonfliktlösestrategien erlernen, Vorbildfunktion der Pädagogen, durch nichtvorhandenes Spielmaterial erhöht sich der Stellenwert der Beschäftigung mit anderen Gruppenmitgliedern, Abstimmung der Wegwahl

5.3 Lernmethodische Kompetenzen

Forschendes und Nachhaltiges Lernen, Wissen und KompetenzWaldforscherlexikon, Naturwahrnehmung (Wetter, Pflanzen, Tiere), Experimente, lernen durch selbst miterleben mit allen Sinnen
Logisches Denkentägliches Aufzählen der Kinder, Buchstabenbestimmung, Farben und Formbenennung, zeitliche und räumliche Orientierung im Alltag
Konzentration und Ausdauerder Wald als Lernstätte für Konzentration, Ausdauer und Stille durch wenig Reize, tägliche Bilderbuchbetrachtungen

 

5.4 Resilienz

Effektive Bewältigungsstrategie, Durchhaltevermögen, Optimismus und Zuversichttägliche körperliche Belastung, Anspannung und Entspannung, verantwortbare Grenzerfahrungen z.B. Bäume zu erklettern
Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungensich auf immer neue Bedingungen einstellen und körperliche Grenzerfahrungen schaffen ein stabiles Fundament, um auch mit psychischen Belastungs- und Stresssituationen umgehen zu können
Gefühlsregulation, Optimismus, ZuversichtWind und Wetter fördern die Gesundheit und vermitteln intensive und persönlich prägende Erfahrungen, Rückzugsmöglichkeiten im Wald